Ziesenis, Johann Georg


1716 - 1776

Name: Ziesenis, Johann Georg
Namensansetzungen: Zisenis, Johann Georg (Andere Schreibweise)
Nationalität: DK, D
Lebensdaten: 1716 - 1776
Geburtsort: Kopenhagen, Dänemark, 9.1716
Todesort: Hannover, Deutschland, 4.3.1776
Beruf: Maler/in


Der aus Kopenhagen stammende Bildnismaler Johann Georg Ziesenis erhielt ersten Malunterricht bei seinem Vater Johann Georg (1680-1748). Um 1740 ging er nach Deutschland, zunächst nach Frankfurt am Main, seit etwa 1742/43 war er auch für den Mannheimer Hof tätig. Anfang der 1750er Jahre erhielt er Aufträge von Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel. Ein 1752 signiertes Bildnis von Ziesenis hängt in der Schönheitengalerie in Schloss Wilhelmsthal. 1757 wurde er Hofmaler in Zweibrücken, drei Jahre später ernannte ihn Georg II. von England zum »kurfürstlich hannoverschen Hofmaler und Dekorateur«.
Während Ziesenis' Frühwerk noch stark barocken Bildnisauffassungen verhaftet ist, zeugen seine späten Gemälde vom gewandelten Porträtverständnis in der Mitte des 18. Jahrhunderts und vertreten eine schlichtere, wirklichkeitsbetontere Auffassung. Vor allem für die Zeit zwischen 1756 und 1776 lassen sich zahlreiche Parallelen in den Werken von Ziesenis und Tischbein d. Ä. erkennen, deren Porträts immer wieder verwechselt worden sind. Beide arbeiteten mit denselben gängigen Porträttypen und kompositionellen Grundmustern, wählten ähnliche Bildausschnitte und bevorzugten, was das Kolorit betrifft, neutrale braungrüne Bildgründe. »Tischbein erweist sich dabei als der in stärkerem Maße europäische Künstler, der vielfältige Anregungen verarbeitete, während Ziesenis seinen Porträtstil mehr aus Eigenem heraus entwickelte und daher mehr in die Zukunft, in die Richtung eines deutschen Nationalstils weist« (Börsch-Supan, in: AK Berlin 1966, S. 130).

Kuntze 1932; AK Hannover 1937; Schrader 1995, S. 13-142.


Letzte Aktualisierung: 19.10.2018



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