Generalleutnant Leopold von Heister



Generalleutnant Leopold von Heister


Inventar Nr.: 1875/1096 a
Bezeichnung: Generalleutnant Leopold von Heister
Künstler: Werner Kobold (1740 - 1803), Maler/in
Dargestellt: Philipp von Heister (1716 - 1777)
Datierung: 1776
Geogr. Bezug: Kassel
Material / Technik: Leinwand
Maße: 80,5 x 64,5 cm (Bildmaß)
Provenienz:

erworben von Frau Anna von Heister, Warnemünde

Beschriftungen: Signatur: bez. u.l.: JW Kobold pin: 1776; verso auf dem Rahmen: Warnemünde; von Heister, Generallieutenant auf der Cavallerie, Ritter der goldenen Crone u. Militairverdienst-Orden geb. 1716 gestorben 29. Nov. 1777


Katalogtext:
Vor bewölktem Himmel und einer vom linken Bildrand überschnittenen Bastionsmauer erscheint Generalleutnant von Heister als Halbfigur nach links gewandt, die rechte Hand auf den Kommandostab gestützt und den Blick auf den Betrachter gerichtet. Mit dem hellblauen Rock, dessen rote Rabatte mit Knöpfen und gestickten floralen Motiven in Silbergarn aufwendig verziert ist, trägt er die Uniform des nach ihm benannten, später aufgelösten Dragonerregiments von Heister, das in Allendorf an der Werra stationiert war. Auf der Brust ist der Stern des Hessischen Hausordens vom Goldenen Löwen angebracht und auf der dazugehörigen dunkelroten Ordensschärpe liegt der von Landgraf Friedrich II. am 5. März 1769 gestiftete Orden »Pour la vertu militaire«. Wie aus dem »Hochfürstlich Hessen-Casseler Staats- und Adress-Kalender« hervorgeht, hatte Leopold von Heister den Orden bei der »ersten Reception« erhalten.
Leopold Philipp Theodor von Heister (1716-1777) stammte aus einer ursprünglich pfälzischen Familie, von der fünf Generationen beim hessischen Militär tätig waren. Er begann seine militärische Laufbahn in der französischen Armee in Calais, in der ein Onkel von ihm das Regiment »Sare« leitete. Im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) kommandierte er das hessische Leibregiment zu Pferde. Nach dem Krieg war er Kommandeur und Chef des Reiterregiments Leibdragoner, das zumeist in Gudensberg in Garnison lag. Kobolds Porträt, das mit »1776« signiert ist, muss unmittelbar vor von Heisters Aufbruch nach Nordamerika entstanden sein. In den Jahren 1776/77 hatte er als Generalleutnant den Befehl über die beiden 12 500 Mann starken hessischen Divisionen, die unter englischem Oberkommando in Nordamerika kämpften.
(S. Heraeus, 2003)


Literatur:
  • Hochfürstlich-Hessen-Casseler Staats- und Adress-Kalender. 1770, S. 52.
  • Strieder, Friedrich Wilhelm: Grundlage zur Militärgeschichte des landgräflich hessischen Corps. Kassel 1798, S. 73, 80, 213.
  • Heraeus, Stefanie [Bearb.]; Eissenhauer, Michael [Hrsg.]: Spätbarock und Klassizismus. Bestandskatalog der Gemälde in den Staatlichen Museen Kassel. Kassel [u.a.] 2003, S. 109, Kat.Nr. 89.
  • Lepel, Burkhard von: . In: Die Sonntagspost (Beilage zur "Kasseler Post") (3.7.1938), S.


Letzte Aktualisierung: 07.09.2023



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