Porträtstudie einer Fürstin, Maria Josepha von Sachsen (?), Skizze



Porträtstudie einer Fürstin, Maria Josepha von Sachsen (?), Skizze


Inventar Nr.: AZ 1982/1
Bezeichnung: Porträtstudie einer Fürstin, Maria Josepha von Sachsen (?), Skizze
Künstler: Anton Raphael Mengs (1728 - 1779), Maler/in
Dargestellt: Maria Josepha Dauphine von Frankreich (1731 - 1767), Vermutet
Datierung: vor 1747; um 1750/1751
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Leinwand
Maße: 39,5 x 32,3 cm (Bildmaß)
Provenienz:

erworben 1982 als Geschenk von Gisela Hauptmann, Kassel

Beschriftungen: Signatur: bez. u.r. (nicht eigenhändig): Mengs pinx.


Katalogtext:
Der locker skizzierte Kopf gehört zu einer Gruppe von Ölstudien, die Mengs als Vorstufe zu Porträts machte. Verwiesen sei etwa auf die 1751 ausgeführte Studie der Maria Josepha von Habsburg (Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Gemäldegalerie Alte Meister). Zur vorliegenden Skizze ist jedoch kein Gemälde bekannt. Während das Gesicht weitgehend durchgearbeitet ist, tritt bei der Schulterpartie die hellgraue Untermalung zutage. Auch die Haare sind nur teilweise ausgearbeitet.
Obwohl die Malweise spontan und lebensnah wirkt, wird angenommen, dass Mengs die Ölskizze nach einer fremden Bildvorlage gemacht hat. Die Identität der Dargestellten konnte bisher nicht eindeutig belegt werden. Aufgrund physiognomischer Übereinstimmungen mit einem Pastell von Maurice-Quentin de La Tour (Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Gemäldegalerie Alte Meister), vermutet man, dass Maria Josepha von Sachsen (1731-1767) wiedergegeben ist, die 1747 den französischen Thronfolger Ludwig, Sohn Ludwigs XV., heiratete. Mengs hat dreimal Bildnisse nach fremden Vorlagen ausgeführt, immer von Fürstinnen anlässlich ihrer Hochzeit. Das könnte auch hier der Fall sein. Als Vorlage ist eine Zeichnung von Marie-Maximiliane Silvestre denkbar.
Mit der leichten Unteransicht und der schmeichelhaften Wiedergabe der Gesichtszüge erinnert die Studie an Mengs’ Pastelle aus der Zeit um 1745/46. Das Inkarnat ist hingegen charakteristisch für Arbeiten um 1750, als er die Ölstudie der Königin Maria Josepha und die Pastelle des sächsischen Kurprinzenpaares malte (Italien, Privatbesitz u. Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Gemäldegalerie Alte Meister).
(S. Heraeus, 2003)


Literatur:
  • Roettgen, Steffi: Anton Raphael Mengs 1728-1779, Bd. 1: Das malerische und zeichnerische Werk. München 1999, S. 256, Kat.Nr. 186.
  • Roettgen, Steffi [Hrsg.]: Die Erfindung des Klassizismus. Dresden 2001, S. 304, Kat.Nr. 107.
  • Heraeus, Stefanie [Bearb.]; Eissenhauer, Michael [Hrsg.]: Spätbarock und Klassizismus. Bestandskatalog der Gemälde in den Staatlichen Museen Kassel. Kassel [u.a.] 2003, S. 120, Kat.Nr. 99.
  • Wunschbilder. Malerei für Dresden im 18. Jahrhundert. Ausstellungskatalog Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden, Köln 2009. Köln 2009, S. 227, Kat.Nr. 55.


Letzte Aktualisierung: 13.06.2023



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