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Die Muse Erato (Die neun Musen)



Die Muse Erato (Die neun Musen)


Inventar Nr.: GK 698
Bezeichnung: Die Muse Erato (Die neun Musen)
Künstler: Johann Heinrich d. Ä. Tischbein (1722 - 1789), Maler/in
Datierung: 1781
Geogr. Bezug: Kassel
Material / Technik: Leinwand
Maße: 38 x 47 cm (Bildmaß)
Provenienz:

im Auftrag von Landgraf Friedrich II.

1804 Schloss Wilhelmshöhe, Corps de logis, zweites Geschoss, in einem Vorzimmer der Bibliothek

1815 Schloss Wilhelmshöhe, Erdgeschoss, Marmorsaal

1829 Gemäldegalerie

Beschriftungen: Signatur: bez. r. (auf einem Stein): J. H: Tischbein pinx: 1781


Katalogtext:
Erato, die Muse der Liebesdichtung, sitzt zusammen mit Amor in einer Parklandschaft vor dunklen Steinquadern und einer Säule. Ihr dunkles Haar wird von einem Kranz aus Rosenblüten und Myrte geziert. Im Unterschied zu den meist antikisierenden Gewändern der anderen Musen trägt sie ein tief ausgeschnittenes Kleid mit halblangen Ärmeln, das der zeitgenössischen Mode der 1780er Jahre entspricht. In der Linken hält sie die Leier, den rechten Arm hat sie zärtlich um Amor gelegt, dem sie sich zuwendet. Der Liebesgott hat Köcher und Pfeile an einen Ast gehängt und zeigt Erato eine Schriftrolle, auf der ihr Name steht. Auch zu diesem Gemälde gibt es eine lavierte Federzeichnung. Dort reicht Amor der Muse nicht ein Schriftstück, sondern bekränzt sie mit Blumen (Privatbesitz).
In den landgräflichen Chatoulrechnungen vom 23. November 1781 werden zwei Musen erwähnt, bei denen es sich wohl um das vorliegende Kabinettbild und das der »Polyhymnia« (1875/739) handelt, das Tischbein ebenfalls mit »1781« signierte: »Dem Herrn Rath Tischbein für zwei historische Bilder [...], zwei Musen und ein Portrait [...] à 25 Reichsthaler« (StAM, Rechnungen II, Kassel 655).
(S. Heraeus, 2003)


Archivalien:
  • Robert, Ernst Friedrich Ferdinand [zusammengestellt von]: Verzeichniß der Gemälde auf Wilhelmshöhe im Kurfürstl. Schloß daselbst. 1815, Nr. 86.
Literatur:
  • Döring, Wilhelm: Beschreibung des Kurfürstlichen Landsitzes Wilhelmshöhe bey Cassel. Kassel 1804, S. 15, Kat.Nr. 3-11.
  • Robert, Ernst Friedrich Ferdinand: Versuch eines Verzeichnisses der kurfürstlich hessischen Gemälde-Sammlung. Kassel 1819, S. 128-129, Kat.Nr. 809.
  • Robert, Ernst Friedrich Ferdinand: Verzeichniß der Kurfürstlichen Gemählde-Sammlung. Cassel 1830, S. 150, Kat.Nr. 936.
  • Aubel, Carl: Verzeichnis der in dem Lokale der Neuen Gemälde-Gallerie zu Cassel befindlichen Bilder. Kassel 1877, S. 75, Kat.Nr. 878.
  • Eisenmann, Oscar: Katalog der Königlichen Gemälde-Galerie zu Cassel. Nachtrag von C. A. von Drach. Kassel 1888, S. 381, Kat.Nr. 663.
  • Bahlmann, Hermann: Johann Heinrich Tischbein. Straßburg 1911, S. 74, Kat.Nr. 21.
  • Gronau, Georg: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Cassel. Berlin 1913, S. 69, Kat.Nr. 698.
  • Luthmer, Kurt: Die hessische Malerfamilie Tischbein. Verzeichnis ihrer Mitglieder und einer Auswahl ihrer Werke. Kassel 1934, S. 19, Kat.Nr. 53-60.
  • Vogel, Hans: Katalog der Staatlichen Gemäldegalerie zu Kassel. Kassel 1958, S. 156, Kat.Nr. 698.
  • Marianne Heinz [Bearb.]; Erich Herzog [Bearb.+ Hrsg.]: Johann Heinrich Tischbein d. Ä. (1722 - 1789), Kassel trifft sich - Kassel erinnert sich in der Stadtsparkasse Kassel. Kassel 1989, S. 191, Kat.Nr. A 20.
  • Tiegel-Hertfelder, Petra: "Historie war sein Fach". Mythologie und Geschichte im Werk Johann Heinrich Tischbeins d. Ä. (1722-1789). Worms 1996, S. 116, 364, 421, Kat.Nr. G 99.
  • Heraeus, Stefanie [Bearb.]; Eissenhauer, Michael [Hrsg.]: Spätbarock und Klassizismus. Bestandskatalog der Gemälde in den Staatlichen Museen Kassel. Kassel [u.a.] 2003, S. 255-256, Kat.Nr. 216.


Letzte Aktualisierung: 08.06.2020



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