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Die Muse Urania (Die neun Musen)



Die Muse Urania (Die neun Musen)


Inventar Nr.: GK 694
Bezeichnung: Die Muse Urania (Die neun Musen)
Künstler: Johann Heinrich d. Ä. Tischbein (1722 - 1789), Maler/in
Datierung: 1782
Geogr. Bezug: Kassel
Material / Technik: Leinwand
Maße: 37 x 46 cm (Bildmaß)
Provenienz:

im Auftrag von Landgraf Friedrich II.

1804 Schloss Wilhelmshöhe, Corps de logis, zweites Geschoss, in einem Vorzimmer der Bibliothek

1815 Schloss Wilhelmshöhe, Erdgeschoss, Marmorsaal

1829 Gemäldegalerie

Beschriftungen: Signatur: bez. r. (auf dem Postament der Säule). J. H. Tischbein pinx: 1782


Katalogtext:
Urania, die Muse der Astronomie, deren Blick gen Himmel gerichtet ist, sitzt in einer nächtlichen Landschaft vor einem Quadermauerwerk mit einer Halbsäule. Cesare Ripa folgend, krönt ein funkelnder Sternenkranz ihr Haar, auch trägt sie einen blauen Mantel über dem antikischen hellen Gewand und hält in der Hand eine Himmelskugel, auf der die Sternbahnen eingezeichnet sind.
Tischbein d. Ä. hat Urania zudem noch einen Zirkel in die rechte Hand gegeben, mit dem sie den Sternlauf misst, und eine zusammengerollte Karte auf den Tisch vor sie gelegt, auf der ihr Namenszug steht und ein Planetensystem skizziert ist. Das Attribut des Zirkels, das nicht in der Emblematik überliefert ist, taucht auch in François Bouchers Gemälde der »Urania« aus dem Medaillenkabinett König Ludwigs XV. auf, von dem ein Nachstich in Tischbeins Nachlassverzeichnis aufgeführt ist (S. 15, Nr. 7 v). Dort hält die Muse den Zirkel aber nicht selbst in der Hand, sondern ein Putto, der zu ihrer Rechten wie sie auf einer Wolke schwebt.
(S. Heraeus, 2003)


Archivalien:
  • Robert, Ernst Friedrich Ferdinand [zusammengestellt von]: Verzeichniß der Gemälde auf Wilhelmshöhe im Kurfürstl. Schloß daselbst. 1815, Nr. 158.
Literatur:
  • Engelschall, Josef Friedrich: Johann Heinrich Tischbein d. Ä., ehemaliger Fürstlich-Hessischer Rath und Hofmaler, als Mensch und Künstler dargestellt, nebst einer Vorlesung von Casparson. Nürnberg 1797, S. 112, Kat.Nr. 125 (?).
  • Döring, Wilhelm: Beschreibung des Kurfürstlichen Landsitzes Wilhelmshöhe bey Cassel. Kassel 1804, S. 15, Kat.Nr. 3-11.
  • Robert, Ernst Friedrich Ferdinand: Versuch eines Verzeichnisses der kurfürstlich hessischen Gemälde-Sammlung. Kassel 1819, S. 127, Kat.Nr. 799.
  • Robert, Ernst Friedrich Ferdinand: Verzeichniß der Kurfürstlichen Gemählde-Sammlung. Cassel 1830, S. 148, Kat.Nr. 926.
  • Aubel, Carl: Verzeichnis der in dem Lokale der Neuen Gemälde-Gallerie zu Cassel befindlichen Bilder. Kassel 1877, S. 75, Kat.Nr. 874.
  • Eisenmann, Oscar: Katalog der Königlichen Gemälde-Galerie zu Cassel. Nachtrag von C. A. von Drach. Kassel 1888, S. 379, Kat.Nr. 659.
  • Bahlmann, Hermann: Johann Heinrich Tischbein. Straßburg 1911, S. 74, Kat.Nr. 17.
  • Gronau, Georg: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Cassel. Berlin 1913, S. 69, Kat.Nr. 694.
  • Luthmer, Kurt: Die hessische Malerfamilie Tischbein. Verzeichnis ihrer Mitglieder und einer Auswahl ihrer Werke. Kassel 1934, S. 19, Kat.Nr. 53-60.
  • Vogel, Hans: Katalog der Staatlichen Gemäldegalerie zu Kassel. Kassel 1958, S. 156, Kat.Nr. 694.
  • Marianne Heinz [Bearb.]; Erich Herzog [Bearb.+ Hrsg.]: Johann Heinrich Tischbein d. Ä. (1722 - 1789), Kassel trifft sich - Kassel erinnert sich in der Stadtsparkasse Kassel. Kassel 1989, S. 191, Kat.Nr. A 22.
  • Tiegel-Hertfelder, Petra: "Historie war sein Fach". Mythologie und Geschichte im Werk Johann Heinrich Tischbeins d. Ä. (1722-1789). Worms 1996, S. 117, 368, Kat.Nr. G 106.
  • Heraeus, Stefanie [Bearb.]; Eissenhauer, Michael [Hrsg.]: Spätbarock und Klassizismus. Bestandskatalog der Gemälde in den Staatlichen Museen Kassel. Kassel [u.a.] 2003, S. 259, Kat.Nr. 220.


Letzte Aktualisierung: 08.06.2020



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