Flusslandschaft mit Staffage



Flusslandschaft mit Staffage


Inventar Nr.: AZ 222
Bezeichnung: Flusslandschaft mit Staffage
Künstler: Francesco Zuccarelli (1702 - 1788), Maler/in, Zuschreibung
Datierung: um 1740/1750
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Leinwand
Maße: 56,1 x 81,7 cm (Bildmaß)
Provenienz:

seit ca. 1940 in städtischem Besitz nachgewiesen


Katalogtext:
Der Blick fällt auf ein breites Flusstal, an dessen steil ansteigendem Ufer eine Ruine liegt, die von Sträuchern und Grünpflanzen überwuchert ist. Zwei Personen im Vordergrund – ein Wanderer und eine Reiterin, beide mit dem Rücken zum Betrachter – blicken auf das imposante, zerfallene Gemäuer. Die Ruinen betonen die idyllisch-pastorale Stimmung. Weitere Staffagefiguren beleben die Szenerie, darunter eine Frau, die sich mit einem Korb auf einem Stein am Ufer niedergelassen hat, und mehrere Schiffer, die mit ihren Booten beschäftigt sind.
Die in warmen Brauntönen gehaltene sonnige Ideallandschaft mutet südländisch an, lässt sich topographisch aber nicht verorten. Sie ist der italianisierenden holländischen Landschaftsmalerei entlehnt, wie sie Cornelis van Poelenburch (1595/96-1667) und Bartholomeus Breenbergh (1598-1657) im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts begründet haben. Zuccarellis in der Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte arkadisch-pastorale Idyllen waren im 18. Jahrhundert in Europa beliebt und fanden durch Reproduktionsstiche Verbreitung. Charakteristisch für Zuccarelli sind weitläufige Ideallandschaften, die in ein weiches warmes Licht getaucht sind und, ähnlich wie hier, von Staffagefiguren mit anekdotischen Details belebt werden.
(S. Heraeus, 2003)


Literatur:
  • Heraeus, Stefanie [Bearb.]; Eissenhauer, Michael [Hrsg.]: Spätbarock und Klassizismus. Bestandskatalog der Gemälde in den Staatlichen Museen Kassel. Kassel [u.a.] 2003, S. 362-363, Kat.Nr. 345.


Letzte Aktualisierung: 24.04.2020



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