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Friedrich II. Landgraf von Hessen-Kassel



Friedrich II. Landgraf von Hessen-Kassel


Inventar Nr.: 1875/749 a
Bezeichnung: Friedrich II. Landgraf von Hessen-Kassel
Künstler: Johann Heinrich d. Ä. Tischbein (1722 - 1789), Maler/in
Dargestellt: Friedrich II. Landgraf von Hessen-Kassel (1720 - 1785)
Datierung: 1785
Geogr. Bezug: Kassel
Material / Technik: Leinwand
Maße: 92 x 66 cm (Bildmaß)
Provenienz:

im Auftrag von Landgraf Friedrich II.

Beschriftungen: Signatur: bez. verso: L: Friderich II. zu Hessen nach dem Leben gemahld von J. H. Tischbein 1785.


Katalogtext:
Als Halbfigur im Dreiviertelprofil nach rechts gewandt ist Landgraf Friedrich II. in der Uniform des ersten Regiments Garde vor neutralem dunklem Grund dargestellt. Auf dem dunkelblauen Uniformrock mit rotem Kragen und geflochtenen silbernen Schleifen mit Endquasten sind der Bruststern des englischen Hosenbandordens und der des preußischen Schwarzen Adlerordens angebracht. Auch trägt der Landgraf den von ihm gestifteten Orden »Pour la vertue militaire«. Der Stern des Hessischen Hausordens vom Goldenen Löwen ist auf den hermelingefütterten, roten Samtmantel gestickt. Die dazugehörigen drei Ordensschärpen in Blau, Orange und Dunkelrot sind über und unter den Uniformrock drapiert.
Der verengte Bildausschnitt und die gegenüber früheren Bildnissen (AZ 471) schlichtere Darstellung vor neutralem Grund gibt Zeugnis von den gewandelten Porträtvorstellungen im ausgehenden 18. Jahrhundert, die die Person und ihre Physiognomie ins Zentrum rückten. Herrscherbildnisse im Brustformat wurden im Zuge der offiziellen Repräsentation häufig als Geschenke angefertigt, mit denen der Landgraf verdiente Offiziere und Minister beehrte. Dabei wurde zumeist auf bereits vorliegende Porträttypen zurückgegriffen. In den landgräflichen Rechnungsbüchern finden sich dafür unter der Rubrik »Außerordentliche Ausgaben, Presente und Gratiale« zahlreiche Beispiele. Am 2. Juli 1764 ist etwa die Rede von drei Porträts des Landgrafen von Tischbein, die den Ministern Waitz von Eschen, von Canngiesser und von Moser geschenkt wurden (StAM, Rechnungen II, Kassel 655, 1764). Da das Kabinett-Rechnungsbuch zum Jahr 1785 nicht mehr erhalten ist, gibt es keine konkreten Hinweise zum vorliegenden Porträt.
Dem Porträt sehr ähnlich ist das Brustbild, das der Hofkupferstecher Gotthelf Wilhelm Weise 1782 nach einer Gemäldevorlage Tischbeins gestochen hat und das als Frontispiz etwa 1785 im Staats- und Adresskalender auftaucht.
(S. Heraeus, 2003)


Literatur:
  • Marianne Heinz [Bearb.]; Erich Herzog [Bearb.+ Hrsg.]: Johann Heinrich Tischbein d. Ä. (1722 - 1789), Kassel trifft sich - Kassel erinnert sich in der Stadtsparkasse Kassel. Kassel 1989, S. 191, Kat.Nr. A 9.
  • Flohr, Anna-Charlotte: Johann Heinrich Tischbein d.Ä. (1722-1789) als Porträtmaler mit einem kritischen Werkverzeichnis. München 1997, S. 181, Kat.Nr. G 29.
  • Heraeus, Stefanie [Bearb.]; Eissenhauer, Michael [Hrsg.]: Spätbarock und Klassizismus. Bestandskatalog der Gemälde in den Staatlichen Museen Kassel. Kassel [u.a.] 2003, S. 274, Kat.Nr. 235.

Siehe auch:


  1. GS 20350, fol. 70: Friedrich II. Landgraf von Hessen-Kassel


Letzte Aktualisierung: 11.04.2022



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